Ein Auslandssemester in Paris stellte eine wichtige Station für meine persönliche und künstlerische Entwicklung dar. Die wunderbaren Museen der Stadt steigerten mein Interesse an der Kunst. Viel wichtiger noch war aber ein Besuch auf einem der großen „marchés aux puces“ (Flohmarkt), auf dem auch einige Künstler ihre Werke anboten. Da ich mich für die Malerei interessierte, fragte ich eine der Künstlerinnen, wie man denn zu malen lernt. Sie meinte, dass sie zwar „beaux arts“ studiert hätte, ich sei aber noch jung, ich solle mir daher einfach Farben und Leinwände kaufen und drauflosmalen. Ich tat wie geheißen und war von ersten Ergebnissen positiv überrascht. Dies war mein Ansporn weiterzuarbeiten und mich weiterzuentwickeln. Ich hatte das Gefühl durch die Auseinandersetzung mit diesen ersten gegenständlichen Arbeiten das Sehen ganz neu und viel bewusster zu erlernen.

 

Nach dem Ende meiner Studienzeit trat ich in das Arbeitsleben ein. Mein beruflicher Alltag war von vielen Reisen geprägt und ließ mir wenig Freiraum und Zeit für künstlerische Betätigung. Kreative Ideen wurden aufgestaut. Trotzdem entwickelte ich in dieser Zeit das Konzept für meinen Urformenzyklus. Erste Skizzen entstanden, die Umsetzung ließ aber noch auf sich warten.

 

In einer beruflichen Auszeit konnte ich schließlich die angehäuften Ideen und Skizzen realisieren. Meine Neugierde hat mich dazu gebracht, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. So erstreckt sich das Spektrum meines Werkes von Öl-Gemälden über Collagen bis hin zu Skulpturen und Objekten. Häufig wiederkehrende Themen meiner Arbeiten sind die Ökonomisierung der Gesellschaft - insbesondere in der Ausprägung eines unhinterfragten Konsumismus - und der Unterordnung persönlicher Entfaltung unter ökonomische Imperative sowie der Umgang mit der Natur bzw. die Beziehung von Menschen zu ihrer Umwelt.